Bildquelle: Mercedes-Benz.at
Oft wird die Reichweite in Zusammenhang mit der Dauer eines Ladevorgangs als Grund für die Verweigerung eines rein elektrisch betriebenen Fahrzeugs angeführt. Stattdessen wird vielfach der Ersatz des Fahrzeugs mit Diesel- oder Benzin-Motor durch ein Plug-in-Hybrid in Erwägung gezogen oder gar als “idealer Kompromiss” gesehen.
Diese Fahrzeuge schaffen im reinen Batteriebetrieb mit voller Batterieladung realistisch ca. 40 km und werden bei größeren Entfernungen mit Verbrennungsmotor gefahren. Wenn das Fahrzeug nun täglich betrieben werden soll, bedeutet es, dass es auch täglich zum Laden der kleinen Batterie an das Stromnetz muss. In den meisten Fällen ist das bei einem Einfamilienhaus machbar und nur sehr selten im Mehrfamilienhaus. Also wird die Batterie dann oft nicht genutzt oder die öffentliche Ladestation wegen weniger Kilowattstunden blockiert.
Wie aber ist die mittelfristige Perspektive in der Nutzung eines Plug-in-Hybrids? Spätestens ab 2027 wird die CO2-Abgabe Benzin und Diesel erheblich verteuern. Bis dahin werden aber reine Elektroautos zu Preisen auf dem Markt sein, die mit den dann noch erhältlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor vergleichbar sein werden. Jedenfalls aber spürbar billiger als ein Auto mit zwei Antriebs-Systemen. Die Betriebskosten der Verbrenner werden aufgrund der CO2-Abgaben deutlich steigen, während der Elektroantrieb während des größten Teils eines Jahres einigermaßen konstant gleich viel kosten wird, eher günstiger als aktuell.
Was ist also die vernünftigste Schlussfolgerung daraus?
- Die vorhandenen Fahrzeuge sollten möglichst nicht durch Hybrid-Autos ersetzt werden.
- Es ist vernünftiger, das vorhandene Fahrzeug noch ein wenig länger zu betreiben, bis in naher Zukunft eine rein elektrische Alternative verfügbar sein wird.
- Oft sind in einem Haushalt zwei Fahrzeuge vorhanden und da könnte zuerst das für den regionalen Verkehr besser nutzbare kleine Auto gegen ein rein elektrisch betriebenes getauscht werden. Da sind die Reichweiten in der Regel etwa 4-5mal größer als bei Hybridautos im rein elektrischen Betrieb. Hybridautos sind jetzt schon preislich nahe bei reinen Elektroautos.
- Der Wiederverkaufswert eines Autos mit hybridem Antrieb wird in 4-5 Jahren sehr stark sinken und damit letztlich insgesamt deutlich höhere Kosten verursachen, als dies bei einem direkten Umstieg auf reinen E-Antrieb in etwa 2-3 Jahren der Fall sein wird. Das gilt dann analog auch für Leasing-Autos.
Günter Bramböck
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