Dienstag, 28. März 2023

Antragszeitraum für "Raus aus Öl und Gas" auf 12 Monate verlängert

 
Der Run auf die bundesweite Förderaktion "Raus aus Öl und Gas", bei der der Heizkesseltausch von fossil auf erneuerbar großzügig gefördert wird, ist ungebrochen. Da jedoch die Lieferzeiten für Heizkessel weiter lang sind, wurde der Zeitraum zwischen Online-Registrierung und schlussendlichem Förderungsantrag auf 12 Monate verlängert. Damit bleibt mehr Zeit für die Errichtung des sauberen erneuerbaren Heizsystems.

Was wird gefördert?
Privatpersonen werden beim Tausch eines fossilen Heizsystems gegen einen hocheffizienten oder klimafreundlichen Nah- bzw. Fernwärmeanschluss und – wo dies nicht möglich ist – auf eine Wärmepumpe oder eine Biomasseheizung mit bis zu 7.500 Euro Förderung unterstützt. Für alle Förderanträge ab den 12.9.2022 wird zusätzlich ein „Raus aus Gas“ Bonus in der Höhe von 2.000 Euro vergeben, wenn ein gasbetriebenes Heizungssystem gegen eine klimafreundliche Alternative ausgetauscht wird. Bei gleichzeitiger Umsetzung einer thermischen Solaranlage kann zusätzlich ein Solarbonus in Höhe von € 1.500,- vergeben werden.

Im mehrgeschossigen Wohnbau: Gebäudeeigentümer:innen werden beim Tausch eines fossilen Heizsystems gegen einen Nah- bzw. Fernwärmeanschluss und – wo dies nicht möglich ist – auf eine klimafreundliche Wärmepumpe oder eine Biomasseheizung mit bis zu 15.000 Euro Förderung unterstützt. Auch hier kann bei Förderanträgen ab 12.9.2022 bei einem Tausch weg vom Gas hin zu einer klimafreundlichen Alternative je nach Größe der Anlage ein zusätzlicher „Raus aus Gas“-Bonus zwischen 2.000 und 4.000 Euro lukriert werden! Bei gleichzeitiger Umsetzung einer thermischen Solaranlage kann zusätzlich – je nach Größe der Kollektorfläche – ein Solarbonus von bis zu € 4.000,- vergeben werden.

Betriebe:
Gefördert wird der Ersatz eines fossilen Heizsystems durch eine klimafreundliche Technologie (hocheffizienter oder klimafreundlicher Nah- bzw. Fernwärmeanschluss, Biomasseheizung oder Wärmepumpe) mit überwiegend betrieblicher Nutzung.

Umweltförderung für Ladeinfrastruktur in Österreich verlängert

In Österreich wird die E-Mobilitätsförderung des Klimaschutzministeriums auch 2023 fortgesetzt.
Zuschüsse gibt es für:

  • Private Wallboxen mit 600 Euro
  • Gemeinschaftsanlagen in Mehrparteienhäusern mit 1.800 Euro
  • Betriebliche Ladeinfrastruktur mit bis zu 30.000 Euro.

Gefördert werden nicht nur die eigentlichen Ladestationen, sondern auch die Installationskosten, welche die Wallbox bzw. die Basisinfrastruktur unmittelbar betreffen. Voraussetzung für ein Förderung ist dabei, dass eine kommunikationsfähige Wallbox von einem konzessionierten Elektrofachbetrieb installiert wird. Bei Bemessungsleistungen von ≥ 3,6 kVA muss diese beim Netzbetreiber gemeldet werden.

Details zur Umweltförderung privater Ladeinfrastruktur

  • Der Förderantrag kann nur von Privatpersonen gestellt werden.
  • Die Förderung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss ausbezahlt.
  • Die Umweltförderung ist mit 50% der Anschaffungskosten begrenzt.
  • Bei geringen Investitionskosten ist eine Reduzierung der unten angeführten Pauschalbeträge möglich.


 So sind die Fördersätze gestaffelt:

  • 600 Euro für eine kommunikationsfähige Wallbox in einem Ein- bzw. Zweifamilienhaus.
  • 900 Euro für eine kommunikationsfähige Wallbox in einem Mehrparteienhaus als Einzelanlage.
  • 1.800 Euro für eine kommunikationsfähige Ladestation mit Lastmanagement bei Installation in einem Mehrparteienhaus als Teil einer Gemeinschaftsanlage.

Mehr zur Umweltförderung finden Sie hier.

Montag, 27. März 2023

Sonnenstrom von Acker, Weinberg und Obstanlage

 

Agri-Photovoltaik: Sonnenstrom von Acker, Weinberg und Obstanlage

Dieser längere Artikel gibt allen Interessierten einen fundierten Einblick in folgende Themen:
    • Warum die Agri-Photovoltaik im Kommen ist
    • Konstruktionsprinzipien und Modultypen der Agri-Photovoltaik
    • Warum auch der Pflanzenbau profitieren kann
    • Kosten, Gewinne und Genehmigungen

Zum Artikel in Print-Version

Samstag, 25. März 2023

Besitzer von Elektroautos sollen die Versorgungssicherheit unterstützen, sagt Car2flex.

Was hat dieses Bild mit dem bidirektionalen Laden zu tun? Lesen Sie bitte weiter.

Die Batterie des Elektroautos wird aus dem Stromnetz aufgeladen. Da könnte man ja diese steigende Zahl an Batterien wie ein Speicherkraftwerk nutzen, weil der Strom doch auch ins Stromnetz “zurückfließen” kann?

Als Hauptargument dient der Umstand, dass die Fahrzeuge 23 Stunden am Tag ohnehin irgendwo umher stünden. Gleich gefolgt von der Überlegung, das müsste doch ein gutes Geschäft sein. Denn jeder kann sich demnächst eine private Ladebox beschaffen, die das schaffe. Man müsste nur jedes Mal beim Abstellen des Autos das Ladekabel anstecken.

Dann kann man den Strom billig kaufen und allenfalls teuer wieder verkaufen, wenn er einmal knapp sein sollte. Oder man hilft bei der Stabilisierung der Stromversorgung und bekommt dafür Geld. Ist so eine Stabilisierung notwendig? Das ist für jeden Punkt im Stromnetz ganz unterschiedlich. Mit der Zunahme der Photovoltaik wird es in einigen Ortsnetzen an sonnigen Tagen mehr Energie geben als abtransportiert werden kann, vor allem am frühen Nachmittag. Dann kommen am Abend die Elektroautos mit ihren Besitzern von der Arbeit zurück in die Siedlung und viele wollen Auto laden und Wäsche waschen und kochen, usw. Das heißt, das Auto soll am Nachmittag den Stromüberschuss aufnehmen (wenn es meist nicht da ist) und am Abend wieder hergeben. Dann sollte die Batterie zB nach Mitternacht wieder geladen werden. Die teure Batterie würde man also doppelt nutzen und damit auch die Umwelt schonen.

Wenn es denn so einfach wäre. Nicht nur, dass das Fahrzeug meist nicht dort steht, wo es energietechnisch notwendig wäre, sondern die aktuellen Netztarife (ca. 7 ct/kWh) fallen mit jedem Ladevorgang aus dem Netz neu an. Die derzeit am Markt erhältlichen Elektroautos sind nicht für den Zusatznutzen “Bidirektionales Laden” eingerichtet und angeblich auch kaum umrüstbar. Die aktuellen Marktregeln trennen zudem Energielieferanten strikt von Netzbetreibern, bieten aber auch keine neutralen Schnittstellen an. Derzeit ist nichts organisiert und zudem wettbewerbsrechtlich eine weitere Hürde. Somit ist auch so schnell kein Angebot verfügbar.

Das alles ist Ihnen zu kompliziert? Dabei ist es ganz einfach, wie ein Vergleich verdeutlichen könnte. Da es ja auch bei Lebensmitteln einmal zu Engpässen kommen könnte, legen Sie sich zu Hause einen Vorrat an. Die Lebensmittel kaufen Sie nach Möglichkeit im Sonderangebot oder saisonal. Sollte nun ein Produkt am Markt nicht erhältlich sein, greifen Billa oder Spar, usw. entsprechend einer Vereinbarung auf Ihren Vorrat zurück und vergüten Ihnen einen höheren Preis. Sie müssten dann nur immer zu Hause sein, um den Austausch jederzeit an der Haustüre zu ermöglichen. Sie haben damit in Ihrer Vorratskammer einen Doppelnutzen und verdienen damit - vielleicht - auch Geld.

Eine interessante zusätzliche Verdienstmöglichkeit, oder? Oder doch vielleicht eher (noch/doch) nicht?

Günter Bramböck

Freitag, 3. März 2023

Wärmepumpen als zentrale Technologie für nachhaltige Heizungen

Bild: Panasonic
 

Eine neue Studie kommt zu dem Schluss, dass eine Heizung mit 100 % grünem Wasserstoff bis zu dreimal teurer wäre als eine Heizung von Gebäuden mit Wärmepumpen. Die ist ein weiterer Beweis, um den Stimmen von Politikern und Unternehmen entgegenzutreten, die Wasserstoff in den Heizungsmix für Haushalte und Gebäude aufnehmen wollen.

Mehrere EU-Länder haben Ausstiegstermine für die Installation von Heizkesseln für fossile Brennstoffe angekündigt, und die Europäische Kommission hat ein Verbot neuer Heizsysteme, die ausschließlich mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, bis 2029 vorgeschlagen. In Anbetracht der Vorlaufzeiten, die für eine derartig umfassende Umstellung erforderlich sind, muss die Debatte über Wärmepumpen und Wasserstoff also schnell geführt werden. Die Studie befasst sich mit den Kosten und Umweltauswirkungen verschiedener kohlenstoffarmer Heiztechnologien, einschließlich Wärmepumpen und Wasserstoff. Allein für die Herstellung von grünem Wasserstoff wäre der Studie zufolge fünf- bis sechsmal mehr Wind- und Solarkapazität erforderlich als für die Bereitstellung der gleichen Heizleistung mit Wärmepumpen. Wärmepumpen sollten daher die zentrale Technologie für den weltweiten Übergang zu einer sicheren und nachhaltigen Heizung sein.

Die Autoren weisen auch darauf hin, dass die Treibhausgasemissionen bei der Herstellung von blauem Wasserstoff "weit davon entfernt sind, absolut nachhaltig zu sein". "Blauer Wasserstoff ist kein kohlenstofffreier Brennstoff und sollte daher nicht in der gleichen Weise wie die anderen untersuchten Technologien betrachtet werden". Die Studie kommt zu dem Schluss, dass selbst ein Szenario mit hohem Anteil an grünem Wasserstoff die planetarischen Grenzen überschreitet. Dies ist auf die Umweltauswirkungen zurückzuführen, die mit dem Bau so großer Mengen zusätzlicher erneuerbarer Energien verbunden sind.

Die Studie kommt daher zu dem Ergebnis, dass "groß angelegte Elektrifizierung und Gebäudeheizungen über Wärmepumpen" und der Verzicht auf Wasserstoff das beste Gesamtergebnis liefern, selbst wenn man hohe Gaspreise nicht berücksichtigt.

Details (englisch)