Die Digitalisierung hat unser Leben schon massiv verändert und wir stecken noch immer mittendrin. Und dabei sind wir schon im nächsten Technikzeitalter angekommen: dem Batteriezeitalter.
Viele von uns sind wegen der Vorteile bei Anwendungen wie Rasenmähen, Radfahren, Saugen, usw. schon auf die abgasfreie, schnurlose und anwenderfreundlichere Batterietechnologie umgestiegen. Was zunächst Handy und Laptop ausgelöst haben, kommt nun immer kostengünstiger, besser, anwenderfreundlicher auf uns zu.
Ja, die Batterien sind - noch - relativ teuer. Das wird sich in den nächsten 2-3 Jahren jedoch sehr deutlich ändern. Wer es nicht glaubt, möge sich ein wenig mit den Veröffentlichungen in der Forschung befassen. Ich mache das schon seit einigen Jahren und bin bei Ankündigungen immer skeptisch, ob diese dann auch den Weg in die Serie finden.
Aus meiner beruflichen Erfahrung, die durch viele Veränderungen und Neuerungen bestimmt war, weiß ich, wie sprunghaft Entwicklungen sind. Was zunächst als Stillstand wahrgenommen wird, ist in Wahrheit ein Schwungholen. Die Dynamik hat mich immer wieder begeistert und ich nahm gerne aktiv an diesem Geschehen teil. Oft war es das unkonventionelle Denken, welches die besten Entwicklungen hervorgebracht hat.
Und soeben habe ich einen solchen Sprung vorwärts entdeckt, der von einem sehr jungen Studenten am MIT ausgelöst worden ist. Er hat in seinen ersten Semestern sich mit Flow-Batterien beschäftigt, bei welchen der stromspeichernde Elektrolyt zwischen zwei Tanks hin- und her-gepumpt wird. Die von ihm gefundene Lösung wurde aber dann nicht weiter verfolgt und man hatte große Mengen an Klebstoffresten für die inerten Elektroden übrig. Als er die festen, chemisch inerten Elektroden wegließ und den Klebstoff-Abfall mit dem Elektrolyten vermischte, funktionierte die Batterie immer noch. Damit kann man sich jedoch die sehr aufwendige Herstellung der festen Elektroden ersparen und durch nunmehr dickere Elektroden kann die Energiedichte weiter erhöht werden.
Das klingt alles etwas kompliziert, aber die mit dieser Erfindung um bis zu 40% reduzierten Herstellungskosten und die daraus resultierenden Konsequenzen werden jedem interessierten Investor und Anwender schnell einleuchten. Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden die Batterien wahrscheinlich schon in fünf Jahren keine Hürde mehr sein beim Umstieg auf E-Mobilität.
Was für uns alle aber mindestens so wichtig ist: Günstige Batterien werden schon sehr bald umstrittene und extrem teure Projekte für Speicherkraftwerke in den österreichischen Bergen vollständig überflüssig machen und den Weg zur optimalen Nutzung erneuerbarer Energie vor allem aus Photovoltaik und Wind weiter ebnen. Die Stromversorgung wird dadurch sicherer. Wie sehr die Batterie dabei helfen kann, werde ich bald aus eigener Erfahrung am Beispiel eines Haushaltes darstellen können.
Günter Bramböck
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