Die Wärmepumpe nutzt die Energie aus der Umwelt und stellt sie für Heizung und Warmwasser bereit. Die Anschaffungskosten sind deutlich höher als beispielsweise für eine Gasheizung. Die künftigen laufenden Kosten sind dafür allerdings wesentlich niedriger, womit sie eine ernsthaft zu überlegende Alternative darstellen aber für manche auch eine substantielle Geldanlage.
Besonders in unserer Gegend gibt es viele Vorbehalte gegen diese umweltfreundliche Energiebeschaffung. Darauf möchte ich in 10 Punkten eingehen:
Nur für den Neubau?
Auch bei einem Heizungstausch sollte eine Wärmepumpe in Betracht gezogen werden. Ist unbedingt eine Heizwassertemperatur von 50° C notwendig oder reichen sogar 40°? Oft ist die Absenkung bereits in der bestehenden Anlage ohne Probleme möglich.
Die Wärmepumpe braucht sehr viel Strom?
Natürlich steigt der Stromverbrauch, aber der Energieverbrauch beträgt nur rund 20% des Energieverbrauchs einer Öl- oder Gasheizung. Der Rest wird aus der Umwelt genommen (Luft, Boden). Wenn eine relativ neue Fußbodenheizung vorhanden ist, werden bei der Nutzung von Erdwärme bis zu 90% gratis aus der Umwelt bezogen.
Rechnet sich eine Wärmepumpe?
Dieses Thema dürfte nach den jüngsten exorbitanten Preiserhöhungen für fossile Energie wie Erdgas und Heizöl vom Tisch sein. Dazu kommt bei Vorhandensein einer ausreichend leistungsstarken Photovoltaikanlage die Versorgungssicherheit.
Keine Wärmepumpe ohne ordentliche Wärmedämmung?
Die Kosten für eine fachlich korrekte Wärmedämmung für ein Einfamilienhaus sind sehr hoch und rechnen sich in erster Linie bei hohen laufenden Heizkosten auf Basis Erdgas und Heizöl, aber auch bei Pelletheizungen.
Wenn aber bereits ohne weitere Wärmedämmung die Vorlauftemperatur der Heizung auf unter 50°C gestellt werden kann, ist es oft kostengünstiger, stattdessen in eine Wärmepumpe zu investieren. Die laufenden Kosten werden damit ebenfalls signifikant gesenkt. Siehe dazu auch hier.
Wird bei Erdwärmenutzung die Nutzung des Gartens eingeschränkt?
Nein, bei einer Tiefenbohrung können auch Bäume gepflanzt werden. Bei Erdkollektoren wird zwar der Boden abgekühlt, was zu einem späteren Austreiben der Bäume in diesem Bereich führt. Dadurch sind diese aber dem Frost weniger ausgesetzt und es wurde dadurch oft eine Ertragssteigerung festgestellt. Für eine Bohrung wird sehr wenig Platz benötigt, sodass diese unter Umständen auch im Vorgarten eines Einfamilienhauses erfolgen kann. Ein weiterer Vorteil ist der geringere Stromverbrauch der an Erdwärme angeschlossenen Wärmepumpen.
Rechnet sich der Mehraufwand für Erdwärmenutzung gegenüber Luft-Wasser-Wärmepumpen?
Ja, die Lebensdauer der Wärmepumpe ist im Schnitt um ⅓ höher und es fallen keine Wartungskosten an. Die Wärmepumpen am Erdwärmesystem werden nach 25 bis 35 Jahren ausgetauscht. Durch die wesentlich konstantere und im Winter auch höhere Entnahmetemperatur ist die Wärmepumpe wesentlich effizienter und braucht deutlich weniger Strom (um ca. 30-50% weniger).
Liefert die Wärmepumpe immer genügend Energie?
Diese Frage kann bei Luft-Wasser-Wärmepumpen eine Berechtigung haben. Je kälter es draußen ist, desto weniger Energie kann der Luft entnommen werden und desto mehr wird benötigt, um die Wärmeverluste eines Hauses auszugleichen. Da kommt es auf ein gut funktionierendes und richtig eingestelltes System an. Bei der Nutzung von Erdwärme ist das kein Thema, denn der Boden in mehreren Dutzend Meter Tiefe wird von der Außenluft nicht beeinflusst. Er funktioniert wie ein Wärmespeicher und kühlt im Bereich der Sonde kaum unter 10°C ab.
Ist der hohe Sondendruck gefährlich?
In der CO2-Tiefensonde können Drücke bis 45 bar entstehen. Bei SodaStream zB sind es 60 bar, in den Bremsleitungen eines PKW bis zu 100 bar.
Hält der Kompressor nur 10 Jahre?
Wie oben schon angeführt, werden die Kompressoren bei Erdwärmepumpen nach 25-35 Jahren ausgetauscht. Die dort eingebauten Kompressoren sind sogenannte Scrollsysteme (Schraubenverdichter). Diese sind sehr kompakt, verdichten gleichmäßig und sind entsprechend laufruhig.
Sind Wärmepumpen laut?
Da kommt es auf die Konstruktionsweise der Anlage an. Die in unserem Land erzeugten Geräte sind gut lärmgedämmt. Dazu ist auf eine Trennung des Körperschalls (Aufstellungsort) zu achten. Die Wärmepumpen sind etwa gleich laut wie Geschirrspüler und meist leiser als Waschmaschinen.
In Niederösterreich gibt es sehr wenige Anbieter von Erdwärmesystemen und diese sind eher in den Randgebieten zu anderen Bundesländern angesiedelt. Eine Interessentengruppe innerhalb der “Energiezukunft Biedermannsdorf” unternimmt derzeit große Anstrengungen, im Wege einer Gemeinschaftsaktion solche Firmen dennoch hierher zu bringen. Die Modalitäten der Umsetzung werden aktuell abgeklärt. Wenn Sie an einer Erdwärmepumpe interessiert sind, melden Sie sich zum Newsletter an. Wir halten Sie dann auf dem Laufenden. Wir wollen auch Ihnen helfen, die Energieabhängigkeit zu reduzieren.
Günter Bramböck
Besonders in unserer Gegend gibt es viele Vorbehalte gegen diese umweltfreundliche Energiebeschaffung. Darauf möchte ich in 10 Punkten eingehen:
Nur für den Neubau?
Auch bei einem Heizungstausch sollte eine Wärmepumpe in Betracht gezogen werden. Ist unbedingt eine Heizwassertemperatur von 50° C notwendig oder reichen sogar 40°? Oft ist die Absenkung bereits in der bestehenden Anlage ohne Probleme möglich.
Die Wärmepumpe braucht sehr viel Strom?
Natürlich steigt der Stromverbrauch, aber der Energieverbrauch beträgt nur rund 20% des Energieverbrauchs einer Öl- oder Gasheizung. Der Rest wird aus der Umwelt genommen (Luft, Boden). Wenn eine relativ neue Fußbodenheizung vorhanden ist, werden bei der Nutzung von Erdwärme bis zu 90% gratis aus der Umwelt bezogen.
Rechnet sich eine Wärmepumpe?
Dieses Thema dürfte nach den jüngsten exorbitanten Preiserhöhungen für fossile Energie wie Erdgas und Heizöl vom Tisch sein. Dazu kommt bei Vorhandensein einer ausreichend leistungsstarken Photovoltaikanlage die Versorgungssicherheit.
Keine Wärmepumpe ohne ordentliche Wärmedämmung?
Die Kosten für eine fachlich korrekte Wärmedämmung für ein Einfamilienhaus sind sehr hoch und rechnen sich in erster Linie bei hohen laufenden Heizkosten auf Basis Erdgas und Heizöl, aber auch bei Pelletheizungen.
Wenn aber bereits ohne weitere Wärmedämmung die Vorlauftemperatur der Heizung auf unter 50°C gestellt werden kann, ist es oft kostengünstiger, stattdessen in eine Wärmepumpe zu investieren. Die laufenden Kosten werden damit ebenfalls signifikant gesenkt. Siehe dazu auch hier.
Wird bei Erdwärmenutzung die Nutzung des Gartens eingeschränkt?
Nein, bei einer Tiefenbohrung können auch Bäume gepflanzt werden. Bei Erdkollektoren wird zwar der Boden abgekühlt, was zu einem späteren Austreiben der Bäume in diesem Bereich führt. Dadurch sind diese aber dem Frost weniger ausgesetzt und es wurde dadurch oft eine Ertragssteigerung festgestellt. Für eine Bohrung wird sehr wenig Platz benötigt, sodass diese unter Umständen auch im Vorgarten eines Einfamilienhauses erfolgen kann. Ein weiterer Vorteil ist der geringere Stromverbrauch der an Erdwärme angeschlossenen Wärmepumpen.
Rechnet sich der Mehraufwand für Erdwärmenutzung gegenüber Luft-Wasser-Wärmepumpen?
Ja, die Lebensdauer der Wärmepumpe ist im Schnitt um ⅓ höher und es fallen keine Wartungskosten an. Die Wärmepumpen am Erdwärmesystem werden nach 25 bis 35 Jahren ausgetauscht. Durch die wesentlich konstantere und im Winter auch höhere Entnahmetemperatur ist die Wärmepumpe wesentlich effizienter und braucht deutlich weniger Strom (um ca. 30-50% weniger).
Liefert die Wärmepumpe immer genügend Energie?
Diese Frage kann bei Luft-Wasser-Wärmepumpen eine Berechtigung haben. Je kälter es draußen ist, desto weniger Energie kann der Luft entnommen werden und desto mehr wird benötigt, um die Wärmeverluste eines Hauses auszugleichen. Da kommt es auf ein gut funktionierendes und richtig eingestelltes System an. Bei der Nutzung von Erdwärme ist das kein Thema, denn der Boden in mehreren Dutzend Meter Tiefe wird von der Außenluft nicht beeinflusst. Er funktioniert wie ein Wärmespeicher und kühlt im Bereich der Sonde kaum unter 10°C ab.
Ist der hohe Sondendruck gefährlich?
In der CO2-Tiefensonde können Drücke bis 45 bar entstehen. Bei SodaStream zB sind es 60 bar, in den Bremsleitungen eines PKW bis zu 100 bar.
Hält der Kompressor nur 10 Jahre?
Wie oben schon angeführt, werden die Kompressoren bei Erdwärmepumpen nach 25-35 Jahren ausgetauscht. Die dort eingebauten Kompressoren sind sogenannte Scrollsysteme (Schraubenverdichter). Diese sind sehr kompakt, verdichten gleichmäßig und sind entsprechend laufruhig.
Sind Wärmepumpen laut?
Da kommt es auf die Konstruktionsweise der Anlage an. Die in unserem Land erzeugten Geräte sind gut lärmgedämmt. Dazu ist auf eine Trennung des Körperschalls (Aufstellungsort) zu achten. Die Wärmepumpen sind etwa gleich laut wie Geschirrspüler und meist leiser als Waschmaschinen.
In Niederösterreich gibt es sehr wenige Anbieter von Erdwärmesystemen und diese sind eher in den Randgebieten zu anderen Bundesländern angesiedelt. Eine Interessentengruppe innerhalb der “Energiezukunft Biedermannsdorf” unternimmt derzeit große Anstrengungen, im Wege einer Gemeinschaftsaktion solche Firmen dennoch hierher zu bringen. Die Modalitäten der Umsetzung werden aktuell abgeklärt. Wenn Sie an einer Erdwärmepumpe interessiert sind, melden Sie sich zum Newsletter an. Wir halten Sie dann auf dem Laufenden. Wir wollen auch Ihnen helfen, die Energieabhängigkeit zu reduzieren.
Günter Bramböck
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